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11) Fett:1+1=3, Biologie, Fett und Sexualität

Updated: Jul 5, 2022

Fett, immer wieder geht es um das Thema Fett. Erst zeige ich dir, dass die Butter nicht schlecht ist, dann dass Kohlenhydrate ein Problem verursachen können. Jetzt, dass eine High Fett Ernährung eine Methode ist um Energie aufzubauen und den Körper gesund zu erhalten oder wieder gesund zu bekommen. Das Fett ist das meist unterschätze Makromolekül. Ich möchte, dass wir es wieder lieben lernen und du dich nicht davor fürchtest.


Welche Rolle nimmt das Fett im Thema Schwangerschaft, Hirnentwicklung und Wachstum ein?

Welche Fette sind nötig?

Warum auf bestimmte Lebensmittel heute verzichtet werden sollte?

Welche Lebensmittel wir heute bevorzugen sollten?

Was du als Mann, Frau, Mutter oder angehende Eltern wissen solltet.


Baby, Fett und Schwangerschaft

Für die Entwicklung des Gehirns sind Fette sehr wichtig. Während der Intrauterinen Phase der Heranreifung in der Plazenta wird Arachidonsäure (AA=Omega 6)) und DHA (Omega 3) von der Mutter zum Fötus transportiert. AA ist wichtig für eine gesunde Zellmembran und das Endothelium. DHA ist ein wichtiger Baustoff in der Retina und im Gehirn. DHA nimmt 12-15% Gewicht der gesamten Fettsäuren im Gehirn ein und macht damit 10% der trockenen Gehirnmasse eines Babys aus.

Bedeutet also Omega 3 und 6 sind sehr wichtige Fette für das Gehirn. Diese Fette werden als essentielle Fette bezeichnet. Das Verhältnis dieser Fette ist je nach Gewebe unterschiedlich, doch sehr entscheidend für die richtige Funktion.

Der Fötus ist abhängig von dem was die Mutter zu essen bekommt.

Der menschliche Fötus ist nicht in der Lage diese essentiellen Fette selbst aufzubauen. Deshalb muss die Mutter diese Fette über die Plazenta bereit stellen.

Die Mutter wird während der Schwangerschaft von diesen essentiellen Fettsäuren leer gesaugt. Bis zu einem 50% geringeren DHA Gehalt kann eine Mutter nach der Schwangerschaft im Plasma nachweisen.

Fakt ist, wir brauchen diese Fette aus der Nahrung und vor allem Frauen während einer Schwangerschaft und der Stillzeit.


Hirnwachstum-Deshalb tragen wir den Babyspeck!

Ein menschliches Baby besitzt ungefähr einen Körperfettanteil von 15% und ist damit das fetteste Säugetier auf der Erde :).

Und das ist nicht alles, wir werden noch dicker. Wir legen weiter zu, bis zu einem Körperfettanteil von 25%.

Alleine das Gehirn eines Neugeborenen verbraucht 70% der Energie enthalten in der Muttermilch. Hierzu nutzt es überwiegend Ketonkörper

Als Säugling und in den darauf folgenden Jahren ist unser Körper damit beschäftigt, das Gehirn zu versorgen. Unser Gehirn wächst hier maximal. Der Ruhestoffwechsel, beim Nichtstun eines Säuglings, liegt bei 60%. Bei einem Erwachsenen hingegen lediglich bei 20-25%.

Das bedeutet der Fokus der Körpers liegt auf dem Gehirn.

Fette sind Treibstoff fürs Gehirn. Ohne Fett kein maximaler Hirnstoffwechsel möglich.


Die Wundernahrung Muttermilch: Fokus Gehirn

Was steckt drin in der für unsere Kinder vorgesehenen Nahrung?

Die Muttermilch besteht zu 54% aus Fett, 39% Kohlenhydraten und 7% Proteinen.

72% der Fette sind langkettig gesättigt und einfach ungesättigtes Fett.

Kinder nehmen 100-200 mg Cholesterin pro Tag zu sich. Umgerechnet auf das Körpergewicht, nehmen Säuglinge 10 mal so viel Cholesterin zu sich als wir Erwachsene.

Außerdem hält die Muttermilch das bereits vorgestellt DHA. Ab dem letzten Trimester bis in die Kindheit wird diese Fettsäure reichlich im Gehirn eingelagert.


So variiert auch die neurologische Entwicklung oder generell die kognitive Funktion von Säuglingen, mit dem Gehalt an DHA in der Muttermilch.


Die Zusammensetzung der Muttermilch variiert übrigens von Spezies zu Spezies. Unsere Muttermilch ist damit einzigartig und variiert in ihrer Zusammensetzung während der Stillzeit.

Wie viel, von welchen Fetten hält die Milch? Ein falsches Verhältnis steht mit:

Immunsystem, Allergien, Asthma, Hautprobleme in Verbindung. Die Milch fördert die Ketosebildung und beim Aufbau einer gesunden Darmflora des Kindes.


Die Frage ist, warum trägt die Muttermilch so viel potentielle Energie in sich? Was ist der Sinn dahinter?

Es dreht sich alles ums Gehirn

Wir kommen mit einem rießen Hirn auf die Welt, das versorgt werden muss. Bereits nach einem Jahr hat das Gehirn 75% der Erwachsenengröße erreicht. Das heißt die Gehirnmasse hat sich schon nach einem Jahr verdoppelt. Mit 6 Jahren hat das Kind 90% der maximalen Größe erreicht. Auch dann ist es noch nicht ausgewachsen. Die Hirnentwicklung endet erst nach dem 6 Lebensalter und selbst danach ist sie noch nicht vollständig abgeschlossen. Wissenschaftler sind sich uneinig wann das Gehirn aufhört zu wachsen. Allerdings soll und kann es bis Ende des 20 Lebensalter weiter wachsen.

Die Frage ist deshalb auch, wann sind wir wirklich biologisch erwachsen?

Ein fertig entwickeltes Gehirn besteht zu 60% aus Fett. Davon sind 15,4% Omega 6, 11,7% Omega 3 und 27,1% mehrfachungesättigtes Fett.


Samen der Männer

Nicht nur die Frauen benötigen DHA. Auch Männer und deren Spermienqualität korreliert mit der DHA-Konzentration. Cholesterin, gesättigtes Fett, mehrfach ungesättigtes wie Omega 3 (DHA) stehen alle in Verbindung zu einer guten Spermienbeweglichkeit.

Je mehr Omega 6, desto schlechter scheint die Qualität zu werden. Der Kopf der Samenzelle ist reich an DHA. Eine Zufuhr durch Nahrungsergänzung scheint die Qualität innerhalt von 4 Wochen zu verbessern. Ich halte diesen Abschnitt, bei all den Kinderwunschproblemen sehr wichtig.


Unterschied Affe und Mensch

Was machen wir mit diesem Fett? Und warum kommt ein Affe mit deutlich weniger Fettanteil zur Welt?

Wir Menschen bringen unsere Babys mit dem Kopf voraus zur Welt. Das hat einen Grund. Wir Menschen haben einen zu großen Kopf entwickelt, der auf das Fett angewiesen ist.

Ohne dieses Fettgewebe wäre keine Ketose möglich und das Neugeborene könnte sich nicht ordnungsgemäß entwickeln, vor allem das Gehirn. Deshalb korreliert auch die gesundheitlich Entwicklung des Kindes während der Schwangerschaft mit der Fettmenge der Frau (Körperfettgehalt) Denn das Gehirn des Neugeborenen ist noch nicht fertig entwickelt und nutzt dazu das Körperfettgewebe/Babyspeck, den es jetzt aufbaut.


Der Affe kommt mit einem fertig entwickelte Gehirn zur Welt. Er braucht deshalb auch kein überschüssiges "Babyspeck". Ein menschliches Kind bleibt deshalb verhältnismäßig klein. Das Gehirn dagegen wächst sehr stark. Bei uns Menschen wird Priorität auf eine gesunde Hirnentwicklung gelegt und dazu brauchen wir unser Fettgewebe.

Bei einer Mangelernährung, wird der Körper nicht in die Höhe wachsen. Er setzt alles für die Hirnentwicklung ein und nichts für den Körperwachstum. Der Körper bliebt auf Kosten des Gehirns klein.

Unterm Strich unterscheidet uns vom Affen, dass wir Fette verstoffwechseln können.

Das ganze hängt mit einer Veränderung des Darms zusammen, welches wir uns im nächsten Blog anschauen.


Hirnwachstum durch Pflanzenfette?

Viel Fleisch und pflanzliche Fett, industrielle Nahrung und Fertigprodukte, gekoppelt mit wenig Meeresnahrung führt zu einer Omega 6 Dominanz und das Gehirn wird nicht ordnungsgemäß wachsen.

Auf das Thema Omega 6 bin ich in der Infoveranstaltung Steinzeiternährung eingegangen.

Alle Land-Säugetiere zeigen ein klar dominierendes Verhältnis im Gehirn von Omega 3 gegenüber 6. Die Fette sind sich dennoch ähnlich und das führt zu einem Problem. Unser Körper baut bei einem Mangel an Omega 3 Fetten, Omega 6 Fette an Stellen, wo diese nicht perfekt geeignet sind. Damit steigt das Risiko der Thrombose, Entzündungen, Atherosklerose, Übergewicht und Diabetes...


Omega 3, der Hintergrund

Damit du mehr über dieses Fett verstehst und es lieben lernen kannst, stelle ich dir hier einen kurzen Hintergrund dieser Fette, mit ein wenig Wissenschaft und Biologie dar (Kann auch übersprungen werden).

Entwicklungsgeschichtlich hat es das Cyanobakterium geschafft ALA aufzubauen. Aus ihnen entstanden dann die Chloroplasten. Phytoplankton wie das Cyanobakterium und Algen, lernten durch das Enzym Delta-4-Desaturase ALA zu DHA umzubauen. Das war ein wichtiger Schritt.

Sie modifizierten die Fettsäure zu DHA. Ihnen verdanken wir DHA und möglicherweise unser Gehirn.

Es sind kleine Errungenschaften, die sich als effiziente Anpassung herausgestellt haben und die Biologie in Quantensprünge vorangetrieben hat und es immer noch tut!

Aus diesen Fettsäuren entstanden nun die Meeresbewohner. Je mehr dieser Fettsäure vorhanden war, desto größer wurde das Wirbeltier. An Land mussten die Tiere auf das ALA zurückgreifen. Deswegen haben diese Tiere (Arthropoden ) wie Spinnen und Krebstiere kein komplexes Nervensystem oder ein großes Gehirn! Ihnen fehlt das Wunderfett. Erst Reptilien lernten aus ALA, DHA aufzubauen. Sie waren darin sehr ineffizient, was von den Säugetieren deutlich verbessert wurde.

Kurz und knapp: Das Fett entstand durch Bakterien im Meer, welche sich zu Algen weiterentwickelten und lernten diese Fette weiter umzubauen. Daraus entstand das DHA in den Meeren. Von hier aus breitete es sich, genauso wie das Leben aus.


Essentielle Fette

Omega 3 und 6 Fette werden als essentielle bezeichnet, weil wir sie nicht, wie gesättigtes Fett oder einfach ungesättigte Fette selbst herstellen können.

Wir sind zwar in der Lage DHA aus alpha Linolsäure (ALA) aufzubauen, doch reicht diese Menge nicht aus, um ein solches Gehirn, wie das unserer Spezies zu entwickeln. Dazu später mehr.


In diesem Abschnitt stecken nun mindestens zwei Botschaften. Zum einen bedeutet genanntes, dass unser Körper bestimmte Fette nicht selbst aufbauen kann und wir sie von außen zuführen müssen.

Entweder brauchen wir davon nicht viel oder der Aufbau dieser Fette ist aufwendig und die Aufnahme über die Nahrung war entwicklungsgeschichtlich günstiger. Die Biologie handelt nach einer Kosten-Nutzen-Rechnung. Sie fragt sich nicht, welche Handlung moralisch korrekt ist, sondern sucht aus allen potentiellen Möglichkeiten den bestmöglichen und einfachsten Weg.

Wir essen heute ein falsches Verhältnis und zu viel dieser Omega 6 Fette, die wir eigentlich nicht in diesem Maß brauchen.

Wir brauchen eine bestimmte Menge und zwar so viel bis die Zellmembran gesättigt ist.

In der Regel ist es unmöglich bei einer normalen Ernährung in einen Omega 6 Mangel zu geraten. Viel eher geraten wir heute in einen Omega 3 Mangel.


Kurz und knapp: Wir essen heute zu viele mehrfach-ungesättigte Pflanzenfette, Omega 6 haltige Lebensmittel, Fertigprodukte, industriell-gefertigte Backwaren...All dies Störungen die Signalisierung in deinem Körper und damit geht dein Rhythmus flöten.

Omega 6 ist überwiegend in Samen und Kernen der Pflanzen enthalten. Seit 1960 stieg der Konsum von Omega 6 Fett an, aufgrund industrieller Herstellung.

Meeresnahrung hält 2,5-100 mal mehr DHA als Fleisch. Warum hab ich im Abschnitt oben beschrieben. Eier halten ebenfalls DHA. Siehe den Ernährungsplan der bald folgen wird.


So what? Was ist die Botschaft?

Die Wahl deiner Lebensmittel und Fetten ist von zentraler Bedeutung. Angefangen bei der Befruchtung zwischen Samenzelle und Eizelle spielt dieses Fett eine wichtige Rolle. Beim Wachstum des Fötus und der generellen Entwicklung, vor allem des Gehirns, ist dieses Fett und das Fettverhältnis von enormer Bedeutung.

Was wir essen entscheidet. Ich denke, dass einige Kinderwunschprobleme, ob Frau oder Mann, durch eine Omega 3 reiche Ernährung behoben werden können.


All dass was die Natur instinktiv machte und immer noch macht, wird gerade von uns Menschen gestört. In anderen Worten steht uns der Kopf im Weg. Unsere prägnantesten Erfahrungen sind als Automatismen im Hirnstamm gespeichert. Unser Neokortex meint er wisse es besser, was wir zu Essen haben. Das bedeutet unser Hirnstamm sitzt am Ende des Filters unserem Neokortex. Genau hier sitzen unsere Annahmen und aufgesetzten Glaubenssätze über die Ernährung. Dass sage ich weil wir heute gefühlt in einem Labyrinth von Ernährungsempfehlungen sitzen. Begib dich in die Natur, in den Rhythmus und all die Fragen über Ernährung lösen sich von selbst.


Esse was du bist um zu bleiben wer du bist, ein Mensch. Ernährung verändert deine DNS und damit findet in jedem Moment eine Entscheidung, Entwicklung, Veränderung auf Quantenebene statt.



Quellen:

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